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Gesundheitsministerium: Tropenrückkehrer brauchen extra Mückenschutz

Sie ist zierlicher als einheimische Stechmücken und kann tropische Infektionskrankheiten übertragen: Das Land kämpft gegen die weitere Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke. Ein Antrag des Landes auf der Gesundheitsministerkonferenz am Mittwoch und Donnerstag in Weimar sei dort einstimmig beschlossen worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Stuttgart mit.

Der Antrag betreffe die vereinfachte Abgabe von sogenannten Bti-Tabletten zur biologischen Bekämpfung. Sie sei derzeit nur durch sachkundige Personen, etwa in Apotheken, möglich, was das Verfahren deutlich erschwere. Nach der einstimmigen Zustimmung aller Bundesländer sei der Bund nun aufgefordert, die entsprechende Änderung im Bundesrecht vorzunehmen.

Die Asiatische Tigermücke könne tropische Infektionserreger wie das Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Virus übertragen. Dies sei in Baden-Württemberg jedoch nur möglich, wenn eine Tigermücke zuvor einen infizierten Reiserückkehrer gestochen habe. Bisher habe es noch keine derartige Übertragung gegeben. Um das Risiko zu verringern, sollten Rückkehrer aus tropischen und subtropischen Ländern in den ersten 14 Tagen nach ihrer Rückkehr auf Mückenschutz achten. Bedeckende Kleidung, Anti-Mücken-Mittel sowie Mückennetze oder engmaschige Fenstergitter böten einen wirksamen Schutz. Bei unklaren Krankheitssymptomen solle ein Arzt konsultiert werden.

Zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung kann laut Gesundheitsministerium jeder in den betroffenen Gebieten beitragen. Die Mücke nutze fast jede kleine Wasseransammlung auf dem Balkon, im Hof oder Garten – etwa in Gießkannen, im Blumentopf-Untersetzer, in herumliegendem Kinderspielzeug oder in Regentonnen. Wasserbehälter im Freien sollten deshalb verschlossen, regelmäßig entleert oder entfernt werden. Vogeltränken und Hundenäpfe sollten wöchentlich geleert und frisch gefüllt werden.

Auffällig bei der Asiatischen Tigermücke sind der weiße Streifen auf Hinterkopf und Rücken sowie die fünf weißen Streifen an den Hinterbeinen. Meldungen können über https://www.kabsev.de/stichts/tigermuecke-melden/einsendewege/ erfolgen, entweder durch Einsendungen von guterhaltenen Tieren oder gut erkennbaren Fotos. (1419/13.06.2025)