MÜNSTER – Nachdem in 20 Bänden die Evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts aus anderen Regionen Deutschlands erschienen sind, liegt seit Ende 2015 endlich der erste Band der Evangelischen Kirchenordnungen in Nordrhein-Westfalen vor. Unterstützt wurde diese Forschungsarbeit von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Im Vortragssaal des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen in Münster wurde der Band jetzt vorgestellt.
Auf 551 Seiten hat die promovierte Historikerin Sabine Arend 51 Kirchenordnungen mit Einleitungen sowie der jeweiligen Rezeptions- und Kirchengeschichte versehen. Die Kirchenordnungen dokumentieren die Reformationsgeschichte in den Vereinigten Herzogtümern Jülich-Kleve-Berg, dem Hochstift und der Stadt Minden, dem Reichsstift und der Stadt Herford, der Reichsstadt Dortmund, der Reichsabtei Corvey, der Grafschaft Lippe und dem Reichsstift und der Stadt Essen. Dabei konnte Arend auf Forschungen zurückgreifen, die bis 1980 erfolgt waren.
„Wer eine Kirchenordnung erließ, tat den ersten Schritt zur Reformation“, so Arend. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, definierte den Sinn und Zweck der Kirchenordnungen damals und heute: „Es geht um den Gottesdienst. Alle Ordnung kann nur aus dem Gottesdienst erwachsen.“
Artikel teilen:
Geschichte im Spiegel der Kirchenordnung

MEISEL-KEMPER