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Gerichtshof für Menschenrechte erhält Dresdner Friedenspreis

Mit 10.000 Euro ist der Internationale Friedenspreis Dresden dotiert. Zum ersten Mal wird die Auszeichnung nicht an eine Person, sondern an eine Institution verliehen.

Mit dem Internationalen Friedenspreis Dresden 2025 wird der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte geehrt. Dies teilte der Veranstalter am Montag in Dresden mit.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird seit 2010 jährlich an Persönlichkeiten vergeben, die mit ihrem Wirken dazu beigetragen haben, die Welt friedlicher und besser zu machen. Zum ersten Mal geht er nun an eine Institution.

In seiner mehr als sechs Jahrzehnte währenden Geschichte habe der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte auf vielfältige Weise zur Entwicklung gemeinsamer europäischer Standards in schwierigen Bereichen beigetragen und einen Geist des “Europäischen” geprägt, heißt es in der Begründung.

Die Verleihung des Friedenspreises ist am 16. Februar 2025 in der Dresdner Semperoper geplant. Den Preis in Empfang nehmen wird stellvertretend Gerichtspräsident Marko Bosnjak.

Der Gerichtshof überwacht und schützt die in der Menschenrechtskonvention verankerten Grundrechte. Dazu zählen der Schutz des Lebens, das Folterverbot, das Recht auf Freiheit und Sicherheit, Religions- und Gewissensfreiheit. Sitz des 1959 gegründeten Gerichts ist Straßburg. Mit einem Jahresetat von etwa 75 Millionen Euro entscheidet das Gericht jährlich über Tausende Fälle aus allen Mitgliedstaaten. Tausende Klagen warten auf eine Entscheidung.

Zu den früheren Preisträgern des Dresdner Friedenspreises gehören der frühere Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, und der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim. Der Friedenspreis Dresden 2024 wurde posthum an den Kremlkritiker Alexej Nawalny vergeben, der am 16. Februar 2024 in einem russischen Straflager gestorben ist. Er wurde von seiner Witwe Julia Nawalnaja entgegengenommen.

Gestiftet wurde die Auszeichnung erstmals 2010 von der in Heidelberg ansässigen Klaus Tschira Stiftung, die nach dem Software-Unternehmer Klaus Tschira (1940-2015) benannt ist. Auch ein Zusammenschluss von Dresdner Bürgern ist an der Verleihung beteiligt.