Es geht um sechsstellige Summen: Zwei Missbrauchsbetroffene fordern hohe Entschädigungen vom Erzbistum Köln. Ein Gericht verhandelt am Dienstag die beiden Klagen.
Das Landgericht Köln verhandelt am Dienstag zwei Schmerzensgeldklagen von Missbrauchsbetroffenen gegen das katholische Erzbistum Köln. Im ersten Fall fordert eine Klägerin 850.000 Euro. Die 57 Jahre alte Betroffene war Pflegetochter des 2022 wegen mehrfachen Missbrauchs zu zwölf Jahren Haft verurteilten Priesters U. Sie wurde von ihm den Angaben zufolge mehrfach vergewaltigt. Das Gericht hat in dem Fall bereits deutlich gemacht, dass sich eine mögliche Amtshaftung des Erzbistums nur auf den dienstlichen und nicht auf den privaten Bereich beziehe. Nun wird darüber gestritten, ob man bei einem katholischen Geistlichen davon ausgehen muss, dass er immer im Dienst ist.