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Gedenkweg erinnert an Opfer des Nationalsozialismus in Regensburg

Zum zehnten Mal begeht die Stadt Regensburg am 23. April einen Gedenkweg zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und die friedliche Übergabe der Stadt an die Alliierten. Er führe über sechs Stationen, an denen mit Reden an die mutigen Menschen erinnert werde, die noch in den letzten Kriegstagen ihr Leben für die Freiheit der Stadt geopfert haben, teilte die Stadt Regensburg mit. Am Georgenplatz werde zudem eine Stele eingeweiht, die an die Verfolgung der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus erinnere. Eröffnet wird der Gedenkweg um 18 Uhr durch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) am Colosseum in Stadtamhof.

Am 22. April 1945 forderte der NS-Reichsverteidigungsminister Ludwig Ruckdeschel bei einer Kundgebung „die Verteidigung Regensburgs bis zum Äußersten“. Einen Tag später befahl er die Sprengung aller Regensburger Brücken. Zu dieser Zeit standen die US-Truppen bereits an der Donau. An diesem Tag forderte auch eine Kundgebung mit überwiegend Frauen die kampflose Übergabe der Stadt. Zu den Mutigen gehörte auch der Domprediger Johann Maier, der das Wort ergriff und um Mäßigung bat. Schon nach wenigen Sätzen führten ihn Polizisten in Zivil ab. Einen Tag später wurde der Domprediger zum Tode verurteilt und erhängt. (1279/14.04.2025)