Eine Gedenktafel am Wuppertaler Rex-Theater soll künftig an Regina Bruce, gebürtige Wuppertalerin mit togoischen Wurzeln, erinnern. Die Tafel werde bei einer Gedenkveranstaltung am kommenden Donnerstag (12. Dezember) im Rahmen des Projekts „FrauenOrte NRW“ angebracht, teilte die Stadt Wuppertal am Freitag mit. Diese Würdigung markiere nicht nur den außergewöhnlichen Lebensweg von Bruce, sondern beleuchte auch das koloniale Erbe Wuppertals und die Bedeutung von Erinnerungskultur für die schwarze Community, hieß es.
Regina Bruce wurde den Angaben zufolge am 12. Dezember 1900 im heutigen Rex-Theater in Wuppertal-Elberfeld geboren, wo ihr Vater mit einer sogenannten „Völkerschau“ gastierte. Während eines Aufenthaltes des Ensembles in Warnemünde wurde sie von der Bremer Mission gemeinsam mit einem Halbbruder in eine adelige Familie vermittelt, bei der sie aufwuchs, die Schule besuchte und eine Ausbildung bei den Diakonissen machte. Anschließend leitete sie zunächst ein Hamburger Kinderheim, bevor sie 1926 mit zwei Halbschwestern von der Norddeutschen Mission nach Togo geschickt wurde.
Dort heiratete Bruce den Mitbegründer der dortigen Befreiungsbewegung, Jonathan Savi de Tové, der 1961 Botschafter in Bonn wurde. Nach einem Militärputsch erhielten beide Asyl in Köln. Regina Bruce wurde Vorsitzende des Roten Kreuzes in Togo und reiste oft dorthin. 1968 kehrte das Ehepaar dauerhaft nach Togo zurück. Eins ihrer fünf Kinder, der 1939 geborene jüngste Sohn Jean Lucien, wurde Politiker und war von 2005 bis 2007 Minister für Handel und Handwerk der Republik Togo. Regina Bruce starb am 21. September 1991.
Das Projekt „FrauenOrte NRW“ des Frauenrates NRW würdigt Frauen, die einen prägenden Beitrag zur Geschichte ihrer Kommunen geleistet haben. Die Gedenkveranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung Wuppertal, dem Verein Wupperfrauen und Decolonize Wuppertal.