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Gedenktafel für Alexander Gottschalg

Der Kantor und Organist Alexander Wilhelm Gottschalg (1827-1908) wird mit einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Mechelroda im Weimarer Land geehrt. Die Initiative zur Ehrung des engen Weggefährten von Franz Liszt (1811-1886) gehe von einer Gruppe von Musikfreunden aus dem Ort aus, sagte der Organist Michael von Hintzenstern am Montag in Weimar dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er selbst werde anlässlich der Enthüllung der Tafel gemeinsam mit seinem Bruder Matthias am Sonntag (13. Oktober) ein Konzert in der Dorfkirche geben.

Die Witzmannorgel in der Kirche sei für Gottschalg von besonderer Bedeutung gewesen. Auf dem Instrument habe sich der damals erst siebenjährige Junge das Orgelspiel selbst beigebracht. Über die musikalischen Anfänge und sein Wirken informierten Ausstellungstafeln in der Kirche.

Im Konzert werden laut Hintzenstern auch die weiteren Lebensstationen des späteren Kantors beleuchtet. Auf dem Spielzettel stehen Liszt und Zeitgenossen, aber auch Kostproben der wenigen Stücke, die aus der Feder Gottschalgs stammten.

30 Jahre lang habe Liszt mit seinen Freund Gottschalg zusammengearbeitet. Regelmäßig habe der Klaviervirtuose seinen Vertrauten bei seinen Orgelkompositionen zurate gezogen und ihm die Verantwortung für Reinschrift und Drucklegung seiner Werke übergeben. Zum Dank widmete Liszt Gottschalg drei Orgelwerke und nannte ihn seinen „legendarischen Kantor“.

Gottschalg studierte am Lehrerseminar in Weimar, später erhielt er Unterricht auch von Franz Liszt. Von 1847 bis 1870 war er Kantor an der Kirche in Tiefurt, anschließend Hoforganist in Weimar.