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Gedenkstätten-Stiftung erneuert Kritik an AfD

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten hat ihre Kritik an Rücktrittsforderungen aus der AfD gegen die Leiterin der NS-Euthanasie-Gedenkstätte in Brandenburg an der Havel bekräftigt. Zugleich räumte die Stiftung einen Fehler bei den Einladungen zu einer Gedenkfeier am vergangenen Sonntag für die Opfer der NS-Euthanasiemorde Sonntag ein. Eine solche Einladung sei versehentlich auch an eine AfD-Stadtverordnete verschickt worden, erklärte die Stiftung am Dienstag. Dies sei erst nachträglich festgestellt worden.

„Dabei handelt es sich um einen schwerwiegenden Fehler in der Einladungspraxis der Gedenkstätte, der derzeit intern aufgearbeitet wird“, erklärte ein Sprecher der Stiftung: „Ungeachtet dessen bekräftigt die Gedenkstättenstiftung ihre Haltung, dass Vertreter einer Partei, deren führende Funktionäre mit ihren Äußerungen die Verbrechen des Nationalsozialismus verharmlosen, bei Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen unerwünscht sind.“

Zunächst hatte es geheißen, eine AfD-Vertreterin habe die Bitte der Gedenkstättenleitung, sich nicht an der Kranzniederlegung zu beteiligen, missachtet. Dies habe vor Ort zu Protesten geführt. Der AfD-Kreisvorsitzende Michel Albrecht hatte danach am Montag den „sofortigen Rücktritt der Leiterin der Gedenkstätte“ gefordert und ihr „Nazi-Methoden“ vorgeworfen. Stiftungsdirektor Axel Drecoll hatte dies als absurd und eine Verharmlosung von NS-Verbrechen bezeichnet.

In der „Euthanasie“-Tötungsanstalt in Brandenburg an der Havel wurden 1940 mehr als 9.000 Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten ermordet.