80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen will die Gedenkstätte in dem Ort bei Celle erneut an Opfer und ihre Schicksale erinnern. Zu der Gedenkfeier am 27. April seien Überlebende und ihre Angehörige eingeladen, teilte die Gedenkstätte auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit.
Die öffentliche Veranstaltung werde wie bisher durch das Land, den Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten ausgerichtet, hieß es. Britische Truppen befreiten das Lager im April 1945.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Besucherzahl der Gedenkstätte 2024 den Angaben zufolge weitgehend stabil geblieben. Nach Hochrechnungen der Gedenkstätte kamen rund 210.000 Menschen. 2023 waren es rund 215.000.
Über das ganze Jahr hinweg beteilige sich die Gedenkstätte an der Social-Media-Kampagne #geradejetzt, hieß es. Dazu seien auch Veranstaltungen geplant. Mit der Kampagne möchten Gedenkstätten, Dokumentationszentren, Lernorte und Erinnerungsinitiativen deutlich machen, welche Bedeutung die Lehren aus der NS-Geschichte für gegenwärtige gesellschaftliche Fragen haben. Sie wollen eigenen Angaben zufolge für Solidarität und Zusammenhalt werben.
Zudem wollen sie auf Angriffe hinweisen, denen Gedenkstätten ausgesetzt seien. So waren in Bergen-Belsen im vergangenen Jahr den Angaben zufolge fortlaufend Schmierereien im Gästebuch zu verzeichnen. Daneben habe es vermehrt telefonische Beschimpfungen gegeben. Gleichbleibend vertreten seien Beschimpfungen per E-Mail und Brief gewesen. Tätliche Angriffe und Sachbeschädigungen seien hingegen kaum verzeichnet worden.
In Bergen-Belsen starben mehr als 52.000 KZ-Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene, unter ihnen das jüdische Mädchen Anne Frank, deren Tagebuch weltbekannt wurde.