Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat der Opfer des Krieges in der Ukraine gedacht. „Es darf keine Gewöhnung an den Terror geben, den wir mitten in Europa und leider auch an vielen anderen Kriegsschauplätzen erleben“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz, Michael Gerber, am Montagabend in der Michaelskirche in Fulda laut vorab verbreitetem Redetext: „Sich mit der Unterdrückung und Aggression zu arrangieren, ist das Gegenteil von Frieden“, betonte der Bischof von Fulda.
„Wir gewöhnen uns nicht an die Nachrichten, die uns tagtäglich aus der Ukraine erreichen. Wir schauen hin, was dort geschieht, aber wir schauen nicht zu“, mahnte Bischof Gerber: „Unser Einsatz geht weiter, etwa im Engagement unserer Caritas und unserer Malteser, sowohl vor Ort an den Kriegsschauplätzen als auch hier im Einsatz für die Geflüchteten.“
Christen müssten wachsam und solidarisch das begleiten, was im Osten Europas vor sich geht, sagte Gerber: „Wir müssen damit rechnen, dass der Einsatz für Demokratie und Freiheit auch von uns manchen Verzicht fordert.“ Die Michaelskirche in Fulda sei ein guter Ort, sich darauf zu besinnen. Hier habe der Jesuitenpater Alfred Delp (1907-1945), Mitglied im Widerstand gegen das NS-Regime, gebetet. Im angrenzenden Bischofshaus sei er mit Helmuth James Graf Moltke (1907-1945) und dem früheren Fuldaer Bischof Johannes Dietz (1879-1959) zusammengetroffen, um miteinander die Möglichkeiten des Widerstandes auszuloten.
Das Generalsekretariat der Europäischen Bischofskonferenzen hatte den Angaben zufolge dazu aufgerufen, an jedem Tag der Fastenzeit 2024 in einem der Länder Europas, die Heilige Messe im Gedenken an die Opfer des Krieges in der Ukraine zu feiern und für den Frieden zu beten. Für Deutschland war der 26. Februar als Gedenktag ausgewählt worden.