Die Gedenkstätte Buchenwald und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland erinnern am 18. Juli an das Leben und den Tod des evangelischen Pfarrers Paul Schneider (1897-1939). Der Geistliche sei an diesem Tag vor 85 Jahren im Konzentrationslager auf dem Weimarer Ettersberg ermordet worden, erklärte die Landeskirche am Donnerstag in Erfurt. Unter seinen Mitgefangenen habe Schneider als der „Prediger von Buchenwald“ gegolten.
Schneider habe in seiner Pfarrei im Hunsrück als Mitglied der Bekennenden Kirche Widerstand gegen den NS-Staat geleistet. Im November 1937 sei er in das KZ Buchenwald deportiert worden. Bei einem Appell habe er dort den Hitlergruß verweigert. Daraufhin sei er gefoltert und in Einzelhaft genommen worden. Trotz schwerer Misshandlungen habe er bis zu seiner Ermordung weiter das Evangelium verkündet.
Geplant sind eine Kranzniederlegung und ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Appellplatz der Gedenkstätte. Dieser wird von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde gemeinsam mit der Katholischen Pfarrgemeinde Weimar gestaltet. Vor dem Gottesdienst bietet Pfarrer Ulrich Huppenbauer eine historische Führung auf den Spuren von Paul Schneider an.
Von 1937 bis zum 11. April 1945 bestand auf dem Ettersberg bei Weimar das KZ Buchenwald, in dem über 250.000 Menschen inhaftiert waren. Mehr als 50.000 Menschen starben durch die mörderischen Arbeits- und Lebensbedingungen oder wurden von der SS willkürlich ermordet.