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Games-Verband fordert steuerliche Förderung für die Branche

Der Games-Verband begrüßt die Pläne im Koalitionsvertrag für die Spiele-Branche. Und fordert eine zügige Umsetzung der angekündigten steuerlichen Förderung sowie der Anerkennung von E-Sports als gemeinnützig.

Der Deutsche Games-Verband begrüßt die im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD angekündigten Maßnahmen für die Spiele-Industrie. Er legte zudem ein Modell für die geplante steuerliche Förderung der Branche vor. Die Koalition stelle “zentrale Weichen für einen starken und international wettbewerbsfähigen Games-Standort Deutschland in den kommenden Jahren”, so Felix Falk, Geschäftsführer des Verbands.

Positiv bewertet der Verband auch die Ankündigung der Gemeinnützigkeit von E-Sport-Vereinen, die bereits Teil früherer Koalitionsverträge war, aber bislang nicht umgesetzt wurde. Problematisch sei, dass bislang nicht klar sei, wo die Games-Branche in der kommenden Bundesregierung verortet sei. Zuletzt waren Games federführend im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz angesiedelt. Dieses hatte aber im Juli 2024 das eigenständige Games-Referat abgeschafft, was die Branche scharf kritisiert hatte.

Der Verband appelliert an die neue Bundesregierung, die zum Teil bisher auch von anderen Ministerien verantworteten Themen wie Gründungsförderung, das Bundesarchiv zur kulturellen Bewahrung von Games oder den Einsatz von Games in der digitalen Bildung weiterzuentwickeln.

Das vom Verband vorgelegte Modell für eine steuerliche Games-Förderung sieht Steuergutschriften von 30 Prozent für größere beziehungsweise 35 Prozent für kleine und mittelständische Unternehmen der Branche vor. Die bisherige fondsbasierte Games-Förderung des Bundes biete wegen einer unzuverlässigen Mittelverfügbarkeit keine günstigen Rahmenbedingungen. Eine steuerliche Förderung sei in anderen Ländern längst üblich, was aktuell zulasten des Games-Standorts Deutschland gehe.

Durch die Steuergutschriften würden laut Verband Investitionen, Steuereinnahmen und Wertschöpfung in der Branche “stark angeschoben”. Eine im Auftrag des Verbands durchgeführte Analyse geht davon aus, dass ein Euro Games-Förderung 4,80 Euro zusätzliche Investitionen auslösen und 3,40 Euro zusätzliche Steuereinnahmen und Sozialabgaben einbringen sowie 8,70 Euro Bruttowertschöpfung in Deutschland generieren würde.

Bei “dauerhafter Implementierung” einer steuerlichen Förderung ist laut der Experten von noch höheren Werten auszugehen, heißt es in der Studie.