Der bayerische Finanzminister Albert Füracker (CSU) hat die Pläne der Bundesregierung zur Abschaffung der Lohnsteuerklassen III und V kritisiert. Die Staatsregierung lehne die „ideologiegetriebene Bevormundung der Ehepaare“ ab und setze sich für den Erhalt der beiden Steuerklassen ein, sagte Füracker am Donnerstag in München. Momentan wählten viele verheiratete Paare bewusst die „bürokratiearme Option“ der Steuerklassen-Kombination III und V. Diese Wahlfreiheit müsse erhalten bleiben, sagte er.
Füracker sagte, die Bundesregierung von SPD, Grünen und FDP wolle in Kürze ein Gesetzespaket vorstellen, das die Abschaffung der beiden Steuerklassen und die „zwangsweise Überführung“ in das Faktorverfahren der Lohnsteuerklasse IV vorsehe. Die endgültige effektive Steuerschule ändere sich aber durch die Wahl der Steuerklassen ohnehin nicht, denn der monatliche Lohnsteuerabzug habe ausschließlich Vorauszahlungs-Charakter auf die vom Finanzamt nach der Steuererklärung festgesetzte Einkommenssteuer.