Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) ruft dazu auf, sich gegen die von Zecken übertragbare Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) impfen zu lassen. Von April bis Oktober sei das Ansteckungsrisiko am größten, sagte Gerlach am Sonntag laut einer Mitteilung. FSME ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark verursachen kann. Für Versicherte, die im Risikogebiet wohnen, tragen die gesetzlichen Krankenkassen die Impfkosten.
„Inzwischen ist bis auf die Stadt Schweinfurt der gesamte Freistaat vom Robert Koch-Institut (RKI) als FSME-Risikogebiet eingestuft“, so die Ministerin. „Die FSME-Impfquoten in Bayern sind aber noch zu niedrig.“ Nur rund ein Fünftel der Erwachsenen und etwa 37 Prozent der Schulanfänger in Bayern hätten den kompletten FSME-Impfschutz, für den drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich sind. Bereits Grundimmunisierte erinnert Gerlach an die Auffrischungsimpfung nach drei bis fünf Jahren, abhängig von Alter und verwendetem Impfstoff.
Im laufenden Jahr habe das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bislang vier FSME-Fälle infolge von Zeckenstichen sowie 264 Lyme-Borreliose-Fälle registriert. Im gleichen Vorjahres-Zeitraum seien 17 Menschen an FSME erkrankt und 277 an Borreliose. (Stand: 22.04.2025)
Gegen eine Lyme-Borreliose gibt es keine Impfung, sie sei bei frühzeitiger Diagnose aber gut mit Antibiotika therapierbar, heißt es. Erkennbar sei sie laut LGL-Präsident Christian Weidner an einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle. Diese könne in den Tagen, aber auch erst Wochen nach einem Stich auftreten. Betroffene mit diesem oder anderen auffällige Symptomen rät Weidner, umgehend einen Arzt aufzusuchen. (1428/27.04.2025)