Die vier Museen des niedersächsischen Künstlerdorfs Worpswede laden mit drei Ausstellungen zum Kunstfrühling 2025 ein. Sie präsentieren drei Künstlerinnen, die mit ihrer Neuen Sachlichkeit, dem Malen mit Fäden und unkonventionellen Grafiken einen Bezug zu der Künstlerkolonie im Teufelsmoor herstellen, teilte der Worpsweder Museumsverband am Donnerstag mit. Der Worpsweder Kunstfrühling läuft vom Sonntag bis zum 9. Juni.
Der Gründergeneration um Paula Modersohn-Becker (1876-1907) zeitlich am nächsten ist den Angaben zufolge die Bremerin Hanna Ahrens. In den 1930er Jahren habe sie sich der Neuen Sachlichkeit angenähert, um schließlich doch an die naturalistische Ausdrucksweise ihrer Vorgänger und Zeitgenossen anzuknüpfen. Ihre Arbeiten sind in der Worpsweder Kunsthalle zu sehen.
Im Barkenhoff werden laut dem Museumsverbund Werke der 1935 in Schwerin geborenen Bildweberin Ursula Jaeger gezeigt. Sie genieße international den Ruf als eine der außergewöhnlichsten Künstlerinnen ihres Fachs des 20. und 21. Jahrhunderts. Anlässlich ihres 90. Geburtstages stelle das Haus ausgesuchte Werke vor. Ihre Art mit Fäden zu malen, habe sie in der Region, in Deutschland und den USA bekannt gemacht. In Manchester/Massachusetts und Bremen habe sie viele Jahre Ateliers unterhalten und lehrte an den Universitäten Bremen und Oldenburg. Außerdem organisierte sie das erste Bildwebersymposium in Osterholz-Scharmbeck.
Die 1954 in Los Angeles geborene Margret Kelley sei durch das Licht des Künstlerortes Worpswede inspiriert worden, hieß es: „Hier lernte ich ein völlig neues Licht kennen, und hier entdeckte ich eine Landschaft, die meinen malerischen Wortschatz erweiterte.“ In der Großen Kunstschau werden unter anderem noch nie ausgestellte Gobelins, Gemälde, Objekte, Zeichnungen und Grafiken gezeigt, die alle in Worpswede oder in Los Angeles geschaffen wurden. Typisch für die Künstlerin seien langgestreckte Leinwände, die bewusst mit konventionellen Formen brechen.
Neben den drei Sonderausstellungen werden auch zahlreiche Schlüsselwerke der ersten Worpsweder Künstlerinnen und Künstler rund um Paula Modersohn-Becker, Heinrich Vogeler, Otto Modersohn und Hans am Ende gezeigt. So könne zum Beispiel Vogelers „Frühling“ im Haus im Schluh bewundert werden.