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Früherer Leiter der jüdischen Gemeinde Libanons gestorben

Der frühere Leiter der jüdischen Gemeinde im Libanon ist tot. Isaac Arazi starb am Dienstag im Alter von 80 Jahren, wie der libanesische jüdische Gemeinderat am Mittwochabend auf Facebook mitteilte.

Arazis Familie würdigte laut örtlichen Medienberichten in einer Todesanzeige den Einsatz des Verstorbenen für die Instandsetzung der ältesten noch existierenden Synagoge in Beirut. Die Magen-Abraham-Synagoge von 1925 im alten jüdischen Viertel im Herzen der libanesischen Hauptstadt, in dem sich auch das Parlamentsgebäude befindet, war 2009/10 aufwendig restauriert worden. Unter anderem sammelte Isaac Arazi demnach Spenden, um Teile der Arbeiten zu finanzieren.

Das im arabischen Stil errichtete Gotteshaus sei die größte Synagoge des Libanons sowie die “schönste im Nahen Osten”, sagte Arazi während der Arbeiten gegenüber dem Deutschlandfunk. Er wies Gerüchte zurück, die Synagoge solle zu einem Museum oder einer Bibliothek umgewandelt werden. Sie werde “wieder ein Gebetshaus sein”. Zu der erhofften Wiederbelebung des jüdischen Gemeindelebens kam es laut Berichten jedoch nicht. Bei den verheerenden Explosionen im Hafen von Beirut im August 2020 erlitt der Bau leichte Schäden.

Die jüdische Gemeinde im Libanon ist eine der 18 offiziell anerkannten Glaubensgemeinschaften des Landes. Heute leben knapp 30 Juden im Libanon. Vor dem libanesischen Bürgerkrieg (1975-90) zählte die jüdische Gemeinde rund 22.000 Mitglieder.