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Friedhofsmitarbeiter wegen Veruntreuung angeklagt

Ein ehemaliger Mitarbeiter des Evangelischen Friedhofsverbandes Berlin Südost muss sich am 6. Juni vor dem Amtsgericht Tiergarten wegen des Vorwurfs der Veruntreuung von Geldern verantworten. Wie die Pressestelle der Berliner Strafgerichte am Donnerstag mitteilte, soll der ehemalige Geschäftsführer und Buchhalter zwischen August 2017 und September 2021 in insgesamt 234 Fällen Gelder veruntreut haben. Der 50-jährige Angeklagte habe sich dadurch insgesamt rund 166.886 Euro für private Zwecke verschafft.

Bei den Geldbeträgen soll es sich unter anderem um Anzahlungen von Kunden aus sogenannten Vorsorgeverträgen gehandelt haben, die diese noch zu Lebzeiten auf spätere Bestattungskosten geleistet hätten. Das Gericht hat zunächst nur einen Verhandlungstag angesetzt, sodass noch am selben Tag mit einem Urteil zu rechnen ist.

Der Beschuldigte soll laut einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft vom Februar seit 2012 unter anderem Bargeld für Anzahlungen für später fällige Bestattungen gegen unzutreffende eigene Quittungen entgegengenommen haben. Etwaige Taten vor Juli 2017 seien allerdings verjährt. Die mutmaßlichen Taten und fehlenden Buchungen seien erst 2019 im Rahmen einer Systemumstellung bemerkt worden, hieß es weiter.

Der Friedhofsverband verwaltet nach eigenen Angaben insgesamt 17 Friedhöfe im Berliner Südosten, unter anderem in den Stadtteilen Karlshorst, Friedrichsfelde, Mahlsdorf, Hönow und Wilhelmshagen.