Wie alles andere sind auch Friedhöfe dem Zeitgeist unterworfen. Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums der Friedhofskultur als immaterielles Kulturerbe wurde in Berlin-Mitte über ihre Zukunft diskutiert.
Als “Seismographen des gesellschaftlichen Wandels” hat das Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur die Friedhöfe in Deutschland bezeichnet. Veränderungen des Zusammenlebens und der gesellschaftlichen Strukturen wie zunehmende Mobilität und religiösse Vielfalt würden hier dokumentiert, sagte Kuratoriums-Geschäftsführer Tobias Pehle am Donnerstagabend in Berlin. Entsprechend wichtig sei es, sich mit dem Erhalt und der Weiterentwicklung des Kulturgutes Friedhof auseinanderzusetzen.
Pehle äußerte sich bei einer Diskussionsveranstaltung “Fünf Jahre Immaterielles Kulturerbe ‘Friedhofskultur in Deutschland'” in der Turrell-Kapelle auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof.
Auf dem Friedhof treffe die Endlichkeit des Menschen auf die Unendlichkeit Gottes, sagte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs. “Dorthin kommen die Lebenden, um ihre Toten zu ehren und die Einmaligkeit eines jeden Menschens wertzuschätzen.” Insbesondere in Zeiten, in denen der Schutz des Lebens keine Selbstverständklichkeit sei, sei es wichtig, diese Orte zu pflegen.