Hinter den USA hat sich Frankreich laut Friedensforschungsinstitut Sipri zum weltweit zweitgrößten Waffenlieferanten entwickelt. Auf der in Stockholm veröffentlichten Sipri-Rangliste zum globalen Waffenhandel folgt Russland, das bisher an zweiter Stelle lag, nun auf Platz drei vor China und Deutschland.
Die französischen Waffenexporte stiegen laut Sipri-Bericht in den Jahren 2019 bis 2023 im Vergleich zu den fünf Jahren davor um 47 Prozent. Insgesamt blieben die USA mit einem Anteil von 42 Prozent am globalen Waffenhandel der wichtigste Lieferant. Unter dem Strich sei der globale Waffenhandel im Vergleichszeitraum um 3,3 Prozent leicht zurückgegangen, heißt es in dem Bericht.
Indien nimmt viele Waffen
Der weltweit größte Abnehmer blieb mit Abstand Indien, wohin Frankreich rund ein Drittel seiner Waffen verkaufte. Als Grund nennen die Friedensforscher sowohl die Spannungen zwischen Indien und Pakistan als auch jene zwischen Indien und China. Die meisten Waffen erhielt Indien dem Bericht zufolge noch immer aus Russland, wobei der Anteil russischer Waffen am indischen Import vor rund einem Jahrzehnt noch bei 76 Prozent lag. Von 2019 bis 2023 waren es 36 Prozent.
Hinter Saudi-Arabien und Katar liegt die Ukraine dem jährlich erscheinenden Bericht zufolge, der sich auf die vergangenen fünf Jahre bezieht, auf Platz vier der waffenimportierenden Staaten. 39 Prozent der Waffen bezog sie aus den USA, gefolgt von Deutschland (14 Prozent) und Polen (13 Prozent). Auf das Jahr 2023 bezogen war die Ukraine jedoch mit Abstand der größte Waffenimporteur weltweit.
Who were the five largest arms importers in 2019–23?
1) India 🇮🇳
2) Saudi Arabia 🇸🇦
3) Qatar 🇶🇦
4) Ukraine 🇺🇦
5) Pakistan 🇵🇰Together, they received 35% of total global arms imports in 2019–23. New SIPRI data on global #ArmsTransfers out now ➡️ https://t.co/vdJtUgoz04 pic.twitter.com/dSTgR4LASb
— SIPRI (@SIPRIorg) March 11, 2024
Durch den Ukraine-Krieg seien zwischen 2019 und 2023 die Waffenimporte europäischer Staaten insgesamt drastisch gestiegen, teilten die Friedensforscher mit. In diesem Zeitraum habe die Staatengruppe 94 Prozent mehr Waffen gekauft als in den fünf Jahren zuvor. Nicht nur die Lieferungen an die Ukraine, auch die Investitionen in die Armeen anderer europäischer Staaten trugen zu diesem Anstieg bei.