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Freie Träger fordern Hauptstadtzulage für Mitarbeiter

Die großen Wohlfahrtsverbände fordern vom Berliner Senat die Hauptstadtzulage von 150 Euro monatlich auch für ihre Beschäftigten. „Wenn bestehende Zusagen quasi über Nacht wertlos werden, dann führt dies zu einem enormen Vertrauensverlust“, erklärte die Berliner Diakonie-Direktorin Ursula Schoen am Mittwoch als Sprecherin der großen Wohlfahrtsverbände der Hauptstadt. Trotz der klaren Zusage für eine Hauptstadtzulage für freie Träger seitens des Senats stehe die Refinanzierung nun wieder zur Debatte. Damit wolle das Land Mitarbeiter freier Träger für die gleiche Arbeit schlechter bezahlen als Beschäftigte im öffentlichen Dienst.

Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, erklärte, es sei inakzeptabel, „dass die Regierungsparteien der Ungleichbehandlung sozialer Organisationen nicht nur zusehen, sondern sie selbst produzieren“. Oliver Bürgel, Landesgeschäftsführer der Berliner AWO, betonte, „allein die Einführung der Hauptstadtzulage 2020 nur für Landesbedienstete war ein massiver Vertrauensbruch“. Vier Jahre später wiederhole sich dieser, „indem Versprechen gebrochen werden“.

Ulrike Kostka, Diözesandirektorin der Berliner Caritas, sagte, die Mitarbeiter von freien Trägern leisteten das Gleiche wie ihre Kollegen in öffentlichen Einrichtungen. „Deshalb muss die Hauptstadtzulage für alle gelten. Wir wollen nicht besser, sondern nur gleich behandelt werden“, unterstrich die Caritas-Chefin. Mit der Hauptstadtzulage verschaffe das Land seinen eigenen Einrichtungen einen Vorteil im Wettbewerb um Fachkräfte, hieß es weiter.