Die Organisationen der Wohlfahrtspflege in Thüringen fordern mehr Geld für die freien Schulen im Land. Die aktuell vorgesehenen Aufwüchse der Zuschüsse vom Freistaat reichten nicht aus, um die steigenden Kosten auszugleichen, erklärte der Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen, Stephan Panhans, am Montag in Neudietendorf. Zur Berechnung der künftigen Landesmittel müssten die tatsächlichen Personaltarifsteigerungen im staatlichen Schulsystem sowie die Inflationsrate zugrunde gelegt werden.
Panhans erinnerte daran, dass freie Schulträger Zusatzbelastungen tragen müssen, die in staatlichen Einrichtungen nicht anfallen. Hierzu gehörten beispielsweise erhöhte Beiträge zu Berufsgenossenschaften, Gebühren für Genehmigungen oder die Kosten für die Nutzung kommunaler Sportstätten. All dies sollte im Rahmen der staatlichen Finanzhilfe angemessen berücksichtigt werden, forderte Panhans. Auch die allgemeinen Verwaltungskosten seien höher und müssten ausgeglichen werden.
Ebenso sollten freie Schulen künftig in die Schulnetzplanung im Land einbezogen werden. Gerade der Rückgang der Geburtenzahlen im ländlichen Raum Thüringens stellt das Bildungssystem laut Panhans ohnehin vor große Herausforderungen. Eine ganzheitliche Planung ermögliche eine effizientere Nutzung der vorhandenen Ressourcen und sichere die Bildungsvielfalt im Freistaat.
Mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche lernen thüringenweit in einer der aktuell 159 Schulen in freier Trägerschaft. Das sind rund zwölf Prozent aller Schülerinnen und Schüler insgesamt.