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Forschungsprojekt: Prostatakrebs besser behandeln

Im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts „Promote“ will die Lübecker Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) die Diagnose und Therapie von Prostatakrebs verbessern. So soll ein Urintest entwickelt werden, der eine frühe und genaue Krebserkennung ermöglicht, wie die Klinik am Montag mitteilte. Durch das neue Vorgehen könnten Diagnostikmethoden wie Biopsien weitgehend überflüssig werden. Zudem sollen mithilfe KI-gestützter Modelle personalisierte Therapien entwickelt werden. Das Projekt läuft bis August 2028, mit ersten Ergebnissen wird 2026 gerechnet.

„Das Projekt Promote begegnet einem der größten Probleme in der Behandlung von Prostatakrebs: der Überdiagnose und -therapie von langsam wachsenden Tumoren bei gleichzeitig unzureichender Behandlung aggressiver Formen“, sagte Oberärztin Marie Christine Roesch, Ärztliche Leitung des Forschungslabors Urologie am Campus Lübeck. Studien würden zeigen, dass bis zu 90 Prozent der Prostatakarzinome übertherapiert werden und damit Patienten unnötig belasten.

„Promote“ werde von einem Konsortium aus 13 Forschungseinrichtungen und Unternehmen getragen, darunter die Universität zu Lübeck, die Medizinische Universität Innsbruck und das spanische Universitätsklinikum Reina Sofía in Córdoba. Das Projekt werde von der Europäischen Union mit über zwei Millionen Euro gefördert.

Pro Jahr erhalten laut Uniklinik etwa 1,4 Millionen Männer weltweit die Diagnose Prostatakrebs. In fast 45 Prozent der Fälle handele es sich um langsam wachsende Krebsformen mit guter Prognose. Gleichzeitig sei Prostatakrebs im fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium schwer zu behandeln und nicht heilbar.