Die Thüringer Landesverwaltung setzt jährlich noch immer rund 70.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid frei. 77 Prozent davon entstünden durch die Versorgung der Liegenschaften mit Strom und Wärme, weitere 16 Prozent durch den landeseigenen Fuhrpark, heißt es im ersten Monitoring-Bericht für eine klimaneutrale Landesverwaltung, der am Dienstag dem Kabinett in Erfurt vorgestellt wurde.
Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) verwies darauf, dass das Ziel der klimaneutralen Landesverwaltung seit 2018 im Thüringer Klimagesetz verankert sei. Um diese Vorgaben zu erreichen, müsse das Land mehr Geld für die energetische Sanierung seiner Liegenschaften bereitstellen. Der derzeitige Etatansatz könne noch keine passende Antwort auf die klimapolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre sein.
Der Monitorringbericht empfiehlt der Landesverwaltung, Dienstfahrzeuge künftig vorrangig als Elektrofahrzeuge mit rein batterieelektrischem Antrieb zu beschaffen. Bei der Polizei gebe es erst 18 vollelektrische zivile Wagen bei einem aktuellen Fuhrpark von 1.600 Fahrzeugen, hieß es. Für 2024 sei die Beschaffung von 30 weiteren E-Autos geplant.
Weiter ist die Landesregierung den Angaben zufolge bei der Stromversorgung. Seit 2014 würden die Landesgebäude mit „grünem Strom“ versorgt, hieß es. Dadurch vermeide die Verwaltung den Ausstoß von jährlich 58.000 Tonnen Kohlendioxid. Bei den Ministerien habe ein verbessertes Heizmanagement im vergangenen Winter zudem Energieeinsparungen von bis zu 20 Prozent erreicht.