Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt fördert die Restaurierung eines historischen Grabmals im Magdeburger Dom. Der Förderverein Dom zu Magdeburg erhält einen Sanierungszuschuss über rund 60.000 Euro für die Restaurierung des Epitaphs des Domherrn zu Arnstedt, teilte die Behörde am Freitag in Halle mit. Damit könnten die Arbeiten am Grabmal fortgesetzt werden, hieß es.
Das Arnstedtsche Epitaph ist den Angaben zufolge das ehemals prachtvolle Grabmal des Domherren Friedrich von Arnstedt (1548-1608) und seiner Familie. Es wurde 1610 vom Bildhauer Sebastian Ertle (um 1570-um 1612) als Gedächtnismal errichtet. Bei einem Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg wurde es am 2. März 1945 zerstört. Alle Statuen, Säulen und Verzierungen müssten restauriert und wieder an ihrem ursprünglichen Platz befestigt werden, hieß es.
Über 300 Bruchstücke des 1610 errichteten Epitaphs seien nach der Zerstörung sofort gesichert und eingelagert worden. Das Epitaph soll demnach wie ein mehrdimensionales Puzzle wieder zusammengesetzt werden. Eine klare Vorlage existiere dazu nicht. Stattdessen seien nur wenige alte Fotografien und Beschreibungen des Epitaphs aus Sandstein, Alabaster und Marmor bekannt.
Nach Angaben des Domfördervereins haben Forscher der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die Bruchstücke seit 2019 sortiert, gescannt und katalogisiert. In Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Eigentümerin der Kathedrale sowie dem Denkmalschutz würden erstmals in einem historischen Monument fehlende Figuren, Ornamente und andere Teile im 3D-Druckverfahren hergestellt.