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Flüchtlinge annehmen

120. Jahreskonferenz in Bad Blankenburg mit 2500 Teilnehmern – „Fest der Nationen“ auf dem Marktplatz

BAD BLANKENBURG – Die Deutsche Evangelische Allianz hat auf ihrer 120. Jahreskonferenz in Bad Blankenburg für mehr Akzeptanz gegenüber Flüchtlingen geworben. Dabei wurden nach Angaben der Veranstalter auch Forderungen nach einer besseren Entwicklungshilfe für die Balkanstaaten und Afrika erhoben und die langen Bearbeitungszeiten von Asylanträgen kritisiert. An der Jahrestagung der evangelikalen Glaubensbewegung nahmen den Angaben zufolge rund 2500 Menschen teil.
Ein großes „Fest der Nationen“ vereinte mehrere hundert Menschen auf dem Marktplatz von Bad Blankenburg. „Wir wollen zeigen: Wir können miteinander!“, sagte Direktor Thomas Günzel vom Evangelischen Allianzhaus. An dem bunten Fest mit vielfältigen kulturellen Angeboten hätten mehr als 400 Menschen aus 15 Nationen teilgenommen, hieß es. Christen könnten leichter als andere sagen, „dass wir zusammengehören“, betonte Günzel. Allianz-Generalsekretär Hartmut Steeb nannte den Einsatz „für die Nöte in der Welt“ einen der wesentlichen Gründungsimpulse der 1846 in London gegründeten Bewegung. Durch die aktuellen Entwicklungen sei diese Frage von besonderer Brisanz. Die Allianz habe dazu mehrere Arbeitshilfen für die Kirchengemeinden vorgelegt.
Unter dem Motto „Argument: Liebe!“ standen bei dem fünftägigen Treffen etwa 100 Seminare und Diskussionen auf dem Programm. Dazu gehörten auch mehrere musikalische Veranstaltungen, ein Abend über das „Wunderjahr 1989“ und ein „Luther-Stammtisch“ mit dem Direktor der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Frank Richter.
Auch die Verfolgung von Christen in vielen Teilen der Welt war Thema der Jahreskonferenz. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, betonte, dass noch vor zehn Jahren Christen vor allem durch Staaten verfolgt worden seien. Heute hätten sie besonders in Ländern zu leiden, in denen es keine staatliche Ordnung mehr gibt – etwa im Irak und in Syrien. Aber auch im kommunistisch regierten Vietnam haben es Christen laut Kauder schwer. Sie würden ausgegrenzt und könnten ihren Glauben nur im Untergrund leben. Rückschläge gebe es auch in der Volksrepublik China. epd/idea