Unter dem Slogan „Flöte und Bass statt Hetze und Hass!“ mischen sich 120 Musikerinnen und Musiker der bundesweiten Musik- und Aktionsgruppe „Lebenslaute“ in den Thüringer Wahlkampf ein. Geplant sind am Dienstag zwei Konzerte am Nachmittag vor der Gedenkstätte Buchenwald und am Abend im Evangelischen Gemeindezentrum Paul Schneider, teilte die Aktionsgruppe am Sonntag in Berlin mit. Am Mittwoch folge ein weiteres Konzert auf einer Kundgebung am Mittag vor dem Thüringer Landtag in Erfurt.
Bereits am Samstag hatte sich eine 20-köpfige Bläsergruppe von „Lebenslaute“ am Protest gegen eine AfD-Wahlkampfveranstaltung mit dem Thüringer AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke in Gotha beteiligt. Die Polizei schätzte die Zahl der Gegendemonstranten auf etwa 300. Bei der AfD-Kundgebung sprach sie von 500 bis 600 Teilnehmern.
Der aktuelle Rechtsruck nehme immer bedrohlichere Formen an, erklärte „Lebenslaute“. Deswegen probe, diskutiere und trainiere „Lebenslaute“ in Thüringen und werde in Weimar und Erfurt Aktionen zivilen Ungehorsams durchführen und Konzerte spielen.
Unter dem Namen „Lebenslaute“ engagieren sich den Angaben zufolge seit 1986 bundesweit Musikerinnen und Musiker jährlich im Sommer in Chor- und Orchesterstärke und dazwischen auch in kleineren Ensembles. „Als offene Musik- und Aktionsgruppe bringen wir überwiegend klassische Musik gerade dort zum Klingen, wo dies nicht erwartet wird: auf Militärübungsplätzen und Abschiebeflughäfen, vor Atomfabriken und Raketendepots, in Ausländerbehörden und an anderen menschenbedrohenden Orten“, heißt es.