Artikel teilen:

Festival “Litfilms” setzt Schwerpunkte bei Kafka und Truffaut

Das Münsteraner Festival Litfilms widmet sich vom 20. bis 29. September zum dritten Mal dem Spannungsfeld zwischen Literatur und Kino. Dabei konkurrieren sechs Filme im internationalen Wettbewerb um die beste Literaturadaption, wie die Veranstalter am Montag in Münster ankündigten. Um den mit 5.000 Euro dotierten Preis bewirbt sich unter anderen Regisseurin Desirée Nosbusch mit ihrem Spielfilmdebüt „Poison – Eine Liebesgeschichte“ – mit diesem Film wird das Festival im Schloßtheater Münster auch eröffnet.

Zu den insgesamt 33 Veranstaltungen des Programms der „Litfilms“ zählen neben zahlreichen Filmen auch Lesungen und Podiumsgespräche. Ein Themenschwerpunkt ist in diesem Jahr die Auseinandersetzung mit dem Schriftsteller Franz Kafka und seinem Verhältnis zu Film und Kino. Gezeigt wird dazu unter anderem die Romanverfilmung „Die Herrlichkeit des Lebens“ mit anschließender Lesung des Buchautors Michael Kumpfmüller.

In der Kategorie „LIT retro“ wird diesmal der französische Regisseur François Truffaut (1932-1984) gewürdigt. Sein Werk weise viele literarische Referenzen und Adaptionen auf. Das Festival ehrt den vor 40 Jahren Gestorbenen mit vier Filmen von ihm und über ihn, darunter „Auf Liebe und Tod“ und „François Truffaut – My Life, a Screenplay“.

Eine besondere Stellung bei den bevorstehenden Litfilms erhält auch der Regisseur und Autor Dominik Graf. Der Filmemacher werde über sein Schaffen und den filmischen Umgang mit Literatur berichten und sei auch für Filmgespräche im Anschluss an die Vorführungen seiner Streifen „Jeder schreibt für sich allein“, „Die geliebten Schwestern“ und „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ vor Ort.

Neben dem Kurzfilmprogramm „Lit.shorts“, dem Bilderbuchkino für Kinder und einem Abend für Poesiefans stehen nach Veranstalterangaben auch Lesungen im Festivalprogramm. So stellt etwa die Autorin Caroline Rosales ihren Roman „Sexuell verfügbar“ nicht nur in Buchform, sondern auch als Miniserie mit der Hauptdarstellerin Laura Tonke vor. Die Schauspielerin Anna Brüggemann liest aus ihrem Werk „Trennungsroman“ und ihrer zweiten Veröffentlichung „Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen“.

Die Preisverleihung für den Wettbewerb findet, wie die meisten Programmpunkte, am Schlusstag des Festivals im Schloßtheater statt. Das Festival Litfilms zu Literaturadaptionen im Film wurde 2020 erstmals ausgetragen.