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Fast jeder sechste Einwohner armutsgefährdet

In Sachsen-Anhalt war im vergangenen Jahr fast jeder sechste Einwohner von Armut bedroht. Betroffen waren damit gut 318.000 Menschen, teilte das Statistische Landesamt am Dienstag in Halle mit. Damit bewege sich der Wert der von relativer Einkommensarmut betroffenen Menschen etwa auf dem Niveau des Vorjahres, hieß es.

Minderjährige sowie junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren waren den Angaben zufolge überdurchschnittlich stark armutsgefährdet. Demnach lebte fast jeder fünfte Minderjährige in einem einkommensarmen Haushalt. Bei den jungen Erwachsenen traf dies laut Statistik auf rund 28 Prozent zu. Somit machten Menschen bis 25 Jahre fast ein Drittel aller Armutsgefährdeten aus.

Sowohl Menschen zwischen 50 und unter 65 Jahren als auch ab 65 Jahren seien mit jeweils rund 13 Prozent am wenigsten von relativer Einkommensarmut betroffen, hieß es weiter. Allerdings seien Frauen ab 65 Jahren mit fast 14 Prozent einem höheren Armutsrisiko ausgesetzt als gleichaltrige Männer mit rund elf Prozent.

Als armutsgefährdet gilt laut Statistik, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens zur Verfügung hat. Werde diese Einkommensschwelle unterschritten, sei davon auszugehen, dass die Teilhabemöglichkeiten am üblichen gesellschaftlichen Lebensstandard nicht hinreichend gesichert seien.

Die Schwelle für eine allein lebende Person lag den Angaben zufolge in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr bei 1.200 Euro Haushaltsnettoeinkommen. Bei Haushalten mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren betrug die Schwelle demnach 2.519 Euro.