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Fast ganz Bayern FSME-Risikogebiet – Impfaufruf gegen Zecken

Die Gefahr, die von Zeckenstichen ausgeht, sollte nicht unterschätzt werden: Die Blutsauger, auch Holzböcke genannt, können Menschen mit ernstzunehmenden Krankheiten anstecken. Gegen eine davon gibt es aber eine Impfung.

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) wirbt für Schutzimpfungen gegen die von Zecken übertragbare Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Grund dafür ist, dass mittlerweile der ganze Freistaat bis auf Schweinfurt als Riskiogebiet eingestuft wird, wie das Ministerium am Donnerstag in München mitteilte. So gelte der Status nun für 95 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte. Zuletzt war die Stadt Augsburg neu mit dazugekommen. Aufgrund des milden Winters seien Zecken bereits jetzt in Bayern aktiv; im laufenden Jahr seien daher bereits die ersten beiden FSME-Fälle gemeldet worden.

Laut Mitteilung wurden dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Bayern 2024 insgesamt 311 FSME-Fälle gemeldet. Das sei ein neuer Höchstwert seit der 2001 eingeführten Meldepflicht. 2023 seien es 233 Fälle, im Jahr davor 266 gewesen. Die FSME-Impfquoten im Freistaat sind nach den Worten von Gerlach noch verbesserungswürdig. So besitze lediglich gut ein Fünftel der Erwachsenen einen aktuellen FSME-Impfschutz. Auch Kinder seien gefährdet zu erkranken, doch seien bisher nur knapp 37 Prozent der Schulanfängerinnen und Schulanfänger geimpft.

Zecken können den Angaben zufolge auch Bakterien übertragen, die Lyme-Borreliose auslösten. Dabei handle es sich um die häufigste von diesen Tieren übertragene Krankheit in Deutschland. Gegen diese Infektionskrankheit schütze derzeit aber keine Impfung. Bei ihr könne es auch Monate nach dem Stich noch unter anderem zu schmerzhaften Nerven- und Gelenkentzündungen kommen. Deshalb sei eine möglichst frühzeitige Diagnose wichtig.