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Familientherapeutin: Basteln statt Handy in der Adventszeit

Angesichts zunehmender Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern regt die Caritas im katholischen Bistum Hildesheim an, in der Adventszeit mit Kindern zu basteln und zu singen und dafür das Smartphone beiseitezulegen. „Kinder lernen Sprechen durch Nachahmen“, sagte Familientherapeutin Alexandra Damwerth am Montag: „Sie bilden so ihren Wortschatz und lernen, welche Mimik welches Gefühl ausdrückt.“ Damwerth ist Mitglied des psychosozialen Teams der Caritas-Mutter-Kind-Klinik auf der ostfriesischen Insel Langeoog.

Die Therapeutin betonte, dass immer mehr Kinder nicht in der Lage seien, ganze Sätze zu formulieren. Sie sagten dann nur einzelne Worte, wie etwa „Gummistiefel“ oder „Kakao“ satt „Wo sind meine Gummistiefel?“ oder „Darf ich einen Kakao trinken?“

Wenn Kinder sich nicht ausreichend ausdrücken könnten, blieben unter Umständen auch ihre seelischen Bedürfnisse auf der Strecke. „Sie fühlen sich dann nicht verstanden und gehört“, sagte Damwerth. Das könne auch zu Wut und Gewalt führen.

Um die Sprachentwicklung zu fördern, müsse die Zeit an digitalen Geräten begrenzt werden, forderte die Erziehungsberaterin. Für die direkte Kommunikation mit dem Kind brauche es das richtige Maß. „Zu wenig miteinander zu sprechen, ist genauso schlecht wie das Zutexten nur mit Anweisungen oder Kritik.“ Dem Kind sollte stets eine Reaktion auf das Gesagte erlaubt werden.