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Fachkraftquote in rheinland-pfälzischen Kitas stark rückläufig

In rheinland-pfälzischen Kitas ist ein wachsender Anteil des Personals ohne einschlägigen Fachabschluss tätig. In weniger als einem Drittel der Einrichtungen gebe es noch eine Fachkraftquote von mehr als 80 Prozent, teilte die Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh am Mittwoch unter Berufung auf Daten aus ihrem neuen „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ mit. Im Vergleich zu einer Erhebung im Jahr 2017 sei der Anteil der Einrichtungen mit hoher Fachkraftquote um mehr als neun Prozentpunkte zurückgegangen, was in etwa der bundesweiten Entwicklung entspreche.

„Auch in Rheinland-Pfalz versucht man, den Platz- und Personalmangel in den Kitas durch den
Einsatz von Mitarbeitenden aufzufangen, die für ihre Arbeit mit den Kindern nicht die formalen
pädagogischen Voraussetzungen mitbringen“, erklärte Kathrin Bock-Famulla, Kita-Expertin der Bertelsmann-Stiftung. Eine niedrige Fachkraftquote mindere die Qualität der pädagogischen Arbeit. Ohnehin würden in Rheinland-Pfalz bereits drei Viertel aller Kita-Kinder in Gruppen betreut, in denen der Personalschlüssel schlechter sei als wissenschaftlich empfohlen. Unter Berufung auf eine aktuelle Studie der Universität Gießen warnte die Stiftung davor, dass ein erheblicher Teil des Fachpersonals wegen Überlastung mit dem Gedanken spiele, den Beruf zu verlassen.

Für das „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ wurden nach Angaben der Stiftung Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus der Kinder- und Jugendhilfestatistik von 2023 sowie weitere amtlich erhobene Zahlen ausgewertet.