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Expertin: Konsum wird Weihnachten zum Symbol für Zuneigung

Die Berliner Psychologin Lisa Sophie Walsleben hat anlässlich der Feiertage zu bewussterem Konsum aufgerufen. Besonders zu Weihnachten werde Konsum zu einem Symbol für Zuneigung und Wertschätzung, sagte die Wissenschaftlerin dem Nachrichtenportal rbb24 (Freitag). Das setze viele unter Druck, großzügig zu schenken, auch wenn die Geschenke nicht immer nützlich seien

Walsleben entwickelte im Rahmen eines Forschungsprojekts an der TU Berlin mit anderen Wissenschaftlern einen „Kompass Konsumreduktion“. Dieser soll dabei helfen, materiellen Besitz zu überdenken und weniger zu konsumieren.

Zu viel Besitz könne psychisch belastend sein, sagte die Wissenschaftlerin. Studien zeigten, dass Unordnung und materieller Ballast mit Stress und Ängsten verknüpft sein können. Zudem besäßen viele Menschen mehr, als sie nutzten. Vieles werde weggeworfen, das noch funktionstüchtig sei. Diese Mechanismen seien nicht nur schlecht für die Psyche, sondern auch für die Umwelt.

Walsleben rief zu einem nachhaltigen Umgang mit Dingen auf. Anstatt sie wegzuwerfen, könnten sie gespendet, verkauft und weiterverwendet werden. „Das macht es leichter, sich zu trennen, und hilft, Ressourcen zu schonen“, sagte die Psychologin. Wichtige Strategien seien, Dinge zu reparieren, zu teilen oder auszuleihen, anstatt sie neu zu kaufen. Im Bereich Kleidung sei Tauschen eine gute Möglichkeit.

Entscheidend sei, alte Gewohnheiten zu durchbrechen und sich an neue, ressourcenschonende Verhaltensweisen zu gewöhnen. Dazu sei es sinnvoll, gezielt konsumfreie Phasen zu planen.