Der frühere Staatssekretär Jürgen Mathies wird das NRW-Ministerium für Flucht und Integration künftig als Berater unterstützen. Eine vordringliche Aufgabe des „Beraters des Ministeriums zur Prozessoptimierung und Strukturanalyse im Landesaufnahmesystem“ ist es dabei, für weitere Plätze in den Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW zu sorgen, wie Ministerin Josefine Paul (Grüne) am Dienstag in Düsseldorf bei der Vorstellung der Personalie erklärte. Mathies sei ein „profilierter Verwaltungsfachmann mit Expertise“.
Jürgen Mathies, der von 2017 bis 2022 Staatsminister im NRW-Innenministerium war, hat den Angaben zufolge die Arbeitsabläufe der beteiligten Akteure bereits untersucht. Eine Erkenntnis sei, dass die Bezirksregierungen bei der Akquise und Ertüchtigung von Unterkünften baufachliche Beratung benötigten, erklärte Mathies. Um schnell Abhilfe zu schaffen, habe das Ministerium deshalb einen Rahmenvertrag mit einer Beratungsgesellschaft abgeschlossen.
Derzeit unterhält und betreibt das Land nach Angaben von Paul mehr als 30.000 Plätze für Flüchtlinge in seinen Unterbringungseinrichtungen. In Absprache mit den kommunalen Spitzenverbänden solle diese Zahl bis Anfang 2024 um weitere 3.000 erhöht werden. Laut der Ministerin sind bislang etwa 250.000 Ukrainer in NRW untergebracht worden, hinzu seien allein in diesem Jahr 45.000 Asylsuchende gekommen.
Aufgabe Mathies’, der vor seiner Tätigkeit als Staatssekretär Polizeipräsident in Köln war, wird es überdies sein, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Behörden zu verbessern. Zudem soll der neue Berater die Datenbasis im Bereich Flucht und Asyl optimieren und auf Grundlage kontinuierlicher Sicherheitslagebilder Lösungen erarbeiten, die die Sicherheit rund um Unterbringungseinrichtungen weiter verstärken. Dazu werde er auch das Gespräch mit dem Innenministerium suchen, betonte Mathies.
Mathies äußerte sich zuversichtlich, „dass wir gemeinsam mit allen Beteiligten den sehr komplexen und herausfordernden Prozess der Aufnahme und Unterbringung der vielen Schutzsuchenden so optimieren können, dass wir die Kommunen ein Stück weit entlasten können“. Konkrete Zahlen, wie viele Plätze innerhalb welcher Zeit geschaffen werden sollen, nannten weder Mathies noch die Ministerin.