Die frühere hannoversche Kirchenamtspräsidentin Stephanie Springer hat ihre neue Stelle als Leiterin der Abteilung Vollzug im Niedersächsischen Justizministerium angetreten. Sie steht seit Mitte Oktober der Abteilung vor, die innerhalb der Justiz im Land eine besondere Bedeutung habe, wie das Justizministerium am Dienstag in Hannover mitteilte.
Der Justizvollzug stehe für rund 25 Prozent des Personals der niedersächsischen Justiz und für mehr als 18 Prozent des gesamten Haushaltsvolumens. „Der Vollzug ist eine tragende Säule des Systems Justiz“, sagte Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD). „Ein funktionierender Vollzug ist nicht nur entscheidend für die Sicherheit der Bevölkerung. Er ist auch zwingende Voraussetzung dafür, dass eine erfolgreiche Resozialisierung gelingen kann.“
Die promovierte Juristin Springer war zuvor seit 2013 Präsidentin des evangelisch-lutherischen Landeskirchenamtes in Hannover und stand damit an der Spitze der Verwaltung der größten Landeskirche in Deutschland. Aus diesem Amt soll sie offiziell am 1. Dezember mit einem Gottesdienst in der zentralen Marktkirche in Hannover verabschiedet werden. Seit 2015 gehörte Springer auch zum Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Mit der neuen Stelle ist sie zu ihren juristischen Wurzeln zurückgekehrt. Bereits 2001 war sie als Referentin im Ministerium tätig. Ihr Weg führte sie danach in die Niedersächsische Landesvertretung bei der Europäischen Union in Brüssel und dann zum Landgericht Hannover. 2007 wurde sie Richterin am Oberlandesgericht Celle.