Artikel teilen:

Ex-Kanzlerin Merkel: Gottvertrauen half in Krisenzeiten

Vertrauen in Gott und Menschen hat Ex-Bundeskanzlerin Merkel offenbar in schwierigen Phasen geholfen. Sie ruft dazu auf, den Stolz auf die Hilfsbereitschaft in der sogenannten Flüchtlingskrise nicht zu verlieren.

Finanzkrise, Migration, Corona: Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel musste in ihrer 16-jährigen Amtszeit viele Krisen managen. Wie sie am Donnerstag beim Evangelischen Kirchentag in Hannover sagte, half ihr dabei “ein gewisses Gottvertrauen”. “Darauf zu vertrauen, dass etwas jenseits von uns Menschen existiert, mich selbst nicht so wichtig zu nehmen und nicht in Selbstmitleid zu verfallen”, sagte die CDU-Politikerin. Der Evangelische Kirchentag hatte die frühere Kanzlerin zur Bibelarbeit eingeladen.

Merkel erklärte, der Satz “Wir schaffen das” – ausgesprochen während der sogenannten Flüchtlingskrise 2015 – sei ihr oft um die Ohren gehauen worden. Sie habe ihn ausgesprochen im Vertrauen auf das “Wir”; dass es viele Menschen in Deutschland geben würde, die in einer solchen Notsituation helfen würden. “Und die gab es. Lassen wir uns das nicht nehmen, darauf können wir stolz sein”, sagte Merkel vor einem applaudierenden Publikum.

Nach wie vor müsse aber daran gearbeitet werden, die flüchtenden Menschen abzuweisen, die kein Recht auf Bleibe in Deutschland hätten. “Natürlich wussten wir, dass wir nicht jeden Tag 10.000 Menschen aufnehmen können, aber die, die damals vor der Tür standen”, betonte Merkel.

Ein Vertrauen in Gott und die Menschen hätten ihr ihre Eltern mitgegeben, so Merkel. “Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich dieses Gemüt beibehalten konnte.” Merkels Vater war evangelischer Pfarrer in der DDR.