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Evonik-Chef warnt vor Normalisierung der AfD

Der Chef des Essener Chemiekonzerns Evonik, Christian Kullmann, warnt vor der AfD und will sich weiter gegen die Partei einsetzen. „Die AfD will die Demokratie aushöhlen, ihre anti-europäische Politik ist eine Bedrohung für die Wirtschaft“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). Die in Teilen gesichert rechtsextreme Partei mache den Staat verächtlich. „Mit dem braunen Mob darf man keine Politik machen“, betonte Kullmann.

CDU-Politiker Jens Spahn hatte Mitte April der „Bild“-Zeitung gesagt, dass er dazu rate, bei den Abläufen und Verfahren im Bundestag mit der AfD wie mit jeder anderen Oppositionspartei umzugehen. Dafür bekam er Zuspruch und Kritik aus der eigenen Partei. Auch Vertreter anderer Parteien äußerten sich kritisch zu dem Vorschlag.

„Spahns Vorstoß ist ein Fehler“, sagte der Evonik-Chef. Die AfD wolle die Demokratie zerstören. „Statt sie zu normalisieren, sollte die Union ihr mit guter Politik das Wasser abgraben“, unterstrich Kullmann. Die AfD habe sich mittlerweile in der deutschen Parteienlandschaft etabliert. Dazu habe auch der Dauerstreit der Ampel einen Beitrag geleistet. „Die Hälfte der AfD-Wähler sind allerdings Angst-Wähler, sie lassen sich zurückholen, wenn die neue Regierung gut regiert“, betonte der Evonik-Vorstandsvorsitzende.