Der Fürther Dekanatsausschuss hat sich einer Solidaritätsnote von Dekanen und Dekaninnen aus den Kirchenkreisen Nürnberg und Ansbach-Würzburg angeschlossen und seine Solidarität mit Israel sowie den Juden und Jüdinnen in Deutschland erklärt. „Wir verurteilen den Terror der Hamas. Wir hoffen für die Geiseln in der Hand der Hamas. Wir hoffen für die Menschen in Israel, im Gazastreifen und Westjordanland“, heißt es in der Erklärung der evangelischen Kirchen im Dekanat Fürth.
Die Fürther Dekaninnen und Dekane weisen darauf hin, dass die am 7. Oktober von den Hamas in den Gazastreifen entführte 36-jährige Yarden Romann eine Enkelin der Fürtherin Lotte Rosenfelder sei, deren Familie 1938 vor Nationalsozialisten und Antisemiten aus Fürth nach Palästina geflohen war. „Es ist für uns unerträglich, dass Jüdinnen und Juden wieder um ihr Leben fürchten müssen“, teilten die Dekaninnen und Dekane mit. „Wir versichern den Juden und Jüdinnen in Stadt und Landkreis Fürth, dass wir an ihrer Seite stehen.“
Während der NS-Zeit seien im Bereich des Dekanats Fürth jüdische Menschen und Einrichtungen „grauenhaft verfolgt“ worden. Die damaligen Kirchenvertreter hätten oft dazu geschwiegen, hieß es weiter. Deshalb habe sich „unsere bayerische Landeskirche 1998 dazu verpflichtet, ‘das Bestreben des jüdischen Volkes nach einer gesicherten Existenz in einem eigenen Staat’ genauso zu unterstützen wie das gesicherte Leben von Jüdinnen und Juden hier bei uns“. Diese gesicherte Existenz sei jetzt massiv verletzt.
Man wolle nicht länger dulden, „dass es in unserem Land Demonstrationen gibt, in denen zur Vernichtung des Staates Israel und seiner Bewohner aufgerufen wird“, erklärten die Dekaninnen und Dekane. Hinter Brandanschlägen auf Synagogen und Repressalien gegen jüdische Kinder und Schulen sehe man „keine bloße ‘Kritik am Staat Israel’, sondern eindeutigen Antisemitismus“. „Die leider auch von vielen Christen vollzogene Gleichsetzung der Hamas-Massaker mit der militärischen Reaktion der Israelis weisen wir entschieden zurück.“
Trotzdem sehnten sie sich nach einer politischen Lösung des Konflikts und einem friedlichen Nebeneinanderleben von Israelis und Palästinensern. „Wir hoffen auch auf humanitäre Unterstützung für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen.“
Das Dekanat Fürth besteht aus drei Regionen mit eigenständigen Dekanatssitzen. Dekan Jörg Sichelstiel (Stadt), Dekanin Almut Held (Süd) und Dekan Friedrich Schuster (Nord) sind jeweils für bestimmte Regionen und Arbeitsbereiche zuständig. (00/3546/28.10.2023)