Die Konferenz Europäischer Rabbiner (CER) hält ihre Generalversammlung in diesem Jahr erstmals in einem überwiegend muslimischen Land ab. Die Veranstaltung findet von 3. bis 6. November in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku statt, wie die CER mit Sitz in München am Freitag mitteilte. Zugleich feiert die CER heuer ihren 70. Jahrestag, laut Mitteilung ein „Meilenstein in der Geschichte des europäischen Judentums“.
Von einem „historischen Moment“ in der Geschichte seiner Generalversammlung spricht die CER: Dass sie erstmals in einem überwiegend muslimischen Land stattfinde, sei „ein lebendiges Beispiel dafür, dass auch in schwierigen Zeiten von Krisen, Konflikten und Desinformation Zusammenarbeit, Respekt und gemeinsames Engagement über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg möglich sind“.
Die Konferenz, die auf Einladung der aserbaidschanischen Regierung stattfindet, soll rund 600 Rabbiner, religiöse Autoritäten und politische wie gesellschaftliche Entscheidungsträger aus Europa, Israel, den USA und weiteren Staaten versammeln. Sie biete eine Plattform für den Austausch über Herausforderungen und Perspektiven jüdischen Lebens in der heutigen Welt, hieß es. Ein Fokus liegt heuer auf den Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Staaten sowie auf der Rolle anderer muslimisch geprägter Länder in dem Konflikt. Diskutiert werden soll auch, wie die Religionsfreiheit geschützt und wie jüdisches Leben in Europa gesichert werden kann.
Dass die Generalversammlung zum Jubiläum in Aserbaidschan stattfinden dürfe, wertete CER-Präsident und Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt als „tiefes Symbol für gegenseitigen Respekt, für Offenheit und für den Schutz religiöser Vielfalt“. Aserbaidschan habe in den vergangenen Jahren gezeigt, dass jüdisches Leben dort aktiv geschützt und unterstützt werde. (1877/06.06.2025)