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EU-Bericht warnt vor Klima-Risiken durch Wasser

Hochwasser, Trockenheit, Seuchen: Wenn das Klima verrückt spielt, droht an Flussläufen und aus dem Wasserhahn Gefahr für die Gesundheit von Millionen. Regierungen müssen sich wappnen, mahnt die EU-Umweltbehörde.

Überschwemmungen und Dürren in Zusammenhang mit dem Klimawandel kosten immer mehr Menschenleben in Europa. Darauf weist ein am Mittwoch veröffentlichter Bericht der EU-Umweltagentur hin. Zusätzliche Gefahr drohe durch schlechtere Wasserqualität infolge schwankender Niederschläge, etwa von Krankheitserregern und Schadstoffen. Die Leiterin der Umweltagentur mit Sitz in Kopenhagen, Leena Ylä-Mononen, rief zu einer besseren Umsetzung bestehender Normen in der Klima-, Umwelt- und Gesundheitspolitik auf.

Dem Bericht zufolge kamen zwischen 1980 und 2022 durch Überschwemmungen in Europa rund 5.600 Menschen zu Tode. Mehr als 700 starben durch Waldbrände. Schon jetzt lebe jeder achte Europäer in hochwassergefährdeten Flussgebieten, jedes neunte Krankenhaus könne von einer Flut betroffen sein.

In Südeuropa seien 30 Prozent der Bevölkerung permanentem Wasserstress ausgesetzt, so die EU-Behörde. Als eigenes Risiko nennt der Bericht auch, dass steigende Temperaturen das Wachstum von Keimen im Wasser begünstigt. Während nach starken Niederschlägen durch überlastete Abwassersysteme schädliche Erreger in Gewässer gelangen könnten, führten Trockenzeiten zu höheren Schadstoffkonzentrationen oder zum Eindringen von Salzwasser in Küstenregionen, unter anderem mit Folgen für die Landwirtschaft.

Der Bericht folgt auf die erstmals im März vorgelegte Europäische Klimarisikobewertung. Diese führte als ein Handlungsfeld die Gesundheit an.