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EU: 20.400 Verkehrstote in einem Jahr – Zahl bleibt zu hoch

Die Zahl tödlicher Unfälle soll bis 2030 um die Hälfte zurückgehen – doch dieses Ziel liegt weit entfernt. Besonders bei Radfahrerinnen und Radfahrern gibt es weiter viele Opfer. Ein Grund sind fehlende Radwege.

Rund 20.400 Menschen sind im vergangenen Jahr auf Europas Straßen ums Leben gekommen. Das teilte die EU-Kommission in Brüssel am Freitag auf der Grundlage vorläufiger Zahlen mit. Trotz eines leichten Rückgangs um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr seien wenige Mitgliedstaaten auf dem Weg zum Ziel der EU und der Vereinten Nationen, die Zahl der Verkehrstoten in dem Jahrzehnt bis 2030 zu halbieren.

So ging die Zahl der tödlich Verunglückten seit 2019 in Spanien, Frankreich und Italien kaum zurück; in Irland, Lettland, den Niederlanden, der Slowakei und Schweden stieg sie sogar.

Die meisten Todesopfer im Verhältnis zur Bevölkerung verzeichneten Bulgarien und Rumänien mit 82 beziehungsweise 81 pro eine Million Einwohner. Die wenigsten tödlichen Unfälle gab es in Schweden mit 22 pro Million Einwohner – auf gleichem Niveau mit Norwegen und der Schweiz, die nicht zur EU gehören.

In Deutschland verloren 34 Menschen pro Million Einwohner ihr Leben im Straßenverkehr, der fünftniedrigste Wert im EU-Vergleich. Der europäische Schnitt liegt bei 46.

Besorgt äußerte sich die EU-Kommission über die Stagnation bei tödlich verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrern. Einzig in dieser Gruppe von Verkehrsteilnehmern gab es über ein Jahrzehnt keinen bedeutenden Rückgang der Opferzahl. Als Grund nannte die Behörde unter anderem das Fehlen sicherer Radwege. Im Jahr 2022 (nach den jüngsten vorliegenden Zahlen) starben mehr als 2.000 Radfahrer.

Drei Viertel aller Verkehrstoten waren Männer (77 Prozent). Der Anteil von Senioren lag überproportional hoch. Mehr als die Hälfte der tödlichen Unfälle ereignete sich auf Landstraßen (52 Prozent).