Das Erzbistum Paderborn will in einem Bistumsprozess bis 2030 Seelsorge und Verwaltung neu ausrichten. Dem Konzept zufolge soll es im Erzbistum künftig maximal 25 Seelsorgeräume geben, die jeweils aus höchstens drei Pfarreien bestehen, wie das Erzbistum am Dienstag mitteilte. Geleitet werde ein Seelsorgeraum künftig von einem Team aus Pfarrer, Verwaltungsleitung und Pastoraler Koordination, unterstützt von multiprofessionellen Pastoralteams.
Neben einem Pastoralen Zentrum als Knotenpunkt hauptamtlichen kirchlichen Lebens werde es in jedem Seelsorgeraum Kirchen, Einrichtungen oder soziale Orte mit verlässlich kirchlichen Angeboten durch Haupt- und Ehrenamtliche geben, hieß es. Damit die Kirche auch in Zukunft nahe bei den Menschen bleibe, investiere das Erzbistum verstärkt in verlässliche Orte, Multiprofessionalität und die Förderung vielfältiger Formen ehrenamtlichen Engagements.
Auch die Verwaltung im Erzbistum soll demnach neu ausgerichtet werden. Sie solle effizient, klar strukturiert und an die Anforderungen von Seelsorge und Kitas angepasst sein, hieß es. Aus den bisherigen Organisationsformen der drei Gemeindeverbände und des Erzbischöflichen Generalvikariats soll eine „neue, zukunftsgerichtete Verwaltungsorganisation“ entwickelt werden. Die Bistumsleitung schließt Entlassungen im Rahmen des Prozesses aus.
„Wir stehen vor der Aufgabe, unsere Strukturen zu verschlanken, zu bündeln und klar auszurichten“, erklärte der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz. Die Errichtung der neuen pastoralen Struktur soll bis 2030 abgeschlossen sein.
Die Transformation von Seelsorge und Verwaltung bringe spürbare Veränderungen für viele Mitarbeitende, für ehrenamtlich Engagierte, für die Kirchengemeinden sowie für die kirchlichen Einrichtungen mit sich, hieß es weiter. Alle seien eingeladen, sich in den Bistumsprozess mit Ideen, Kritik und Perspektiven einzubringen. Es werde zahlreiche Beteiligungsmöglichkeiten vor Ort und online geben.
Im Erzbistum Paderborn mit mehr als 600 Gemeinden gibt es derzeit rund 1,3 Millionen Menschen katholischen Glaubens. In den Einrichtungen der Erzdiözese sind den Angaben zufolge rund 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Das Erzbistum gliedert sich aktuell in 19 Dekanate mit 603 Pfarrgemeinden in 98 Seelsorgeeinheiten. Geografisch erstreckt sich das Erzbistum Paderborn von Minden im Norden bis nach Siegen im Süden und von Höxter im Osten bis nach Herne im westlichen Ruhrgebiet.