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Erzbischof Bentz: Sehe im Papst keinen Verhinderer des Synodalen Wegs

Ist der Papst ein Gegner des Reformdialogs der katholischen Kirche in Deutschland? Paderborns Erzbischofs Bentz sieht das nicht so. Und widerspricht damit dem Kölner Kardinal Woelki.

Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz sieht in Papst Leo XIV. keinen Gegner des Reformdialogs in der katholischen Kirche Deutschlands. In seiner früheren Funktion als Leiter der vatikanischen Bischofsbehörde habe er Robert Prevost nicht als Verhinderer des Synodalen Wegs wahrgenommen, “sondern als jemanden, der klar kritische Punkte aufzeigt, aber mit dem Ziel, darüber ins Gespräch zu kommen”, sagte Bentz in einem Interview mit dem “Kölner Stadt-Anzeiger” (Montag).

Bentz widersprach dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und drei weiteren deutschen Bischöfen, Prevost habe als Kardinal in einem Schreiben ein deutliches Stoppzeichen für den Synodalen Weg gesetzt. “Das habe ich anders gelesen”, sagte der Erzbischof.

Beim 2019 gestarteten Synodalen Weg geht es unter anderem um mehr Mitbestimmung für Laien in der Kirche. Die Gespräche werden seit Ende 2023 im Synodalen Ausschuss fortgesetzt, in dem neben den 27 deutschen Ortsbischöfen auch 27 Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und 20 weitere Mitglieder mitwirken sollen. Ein Ziel des Synodalen Ausschusses ist die Einrichtung eines Gremiums, in dem Bischöfe und Laien ihre Beratungen über mögliche Kirchenreformen fortsetzen wollen.

Der Vatikan hatte mehrfach darauf hingewiesen, die katholische Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten. Knackpunkt dabei ist, dass das bisher als Synodaler Rat bezeichnete Gremium nach ursprünglicher Planung nicht nur gemeinsam beraten, sondern auch Entscheidungen fällen soll.

Unter Verweis auf diese Vorbehalte hatten Woelki und die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) auf eine Mitarbeit im Synodalen Ausschuss verzichtet. In einem am Donnerstag bekannt gewordenen Schreiben bekräftigen sie, dass sie eine Mitarbeit ablehnen. Für die von diesem Gremium angestrebte Gründung eines Synodalen Rats auf Bundesebene gebe es “keinerlei kirchenrechtliche Kompetenz”.