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Erstmals in Hessen – Fußfessel soll Opfer vor Gewalt schützen

Moderne Technik für mehr Sicherheit: Eine neue Fußfessel soll potenzielle Opfer vor Zufallsbegegnungen mit Gewalttätern warnen. Zwei Bundesländer in Ost und West sind Vorreiter.

Erstmals kommt auch in Hessen eine neuartige Fußfessel zum Schutz vor Gewalt zum Einsatz. Ein Täter aus Kassel hat sie am Montag angelegt bekommen – für zunächst vier Monate, wie das hessische Justizministerium am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Eine Frau, die von ihm verfolgt und belästigt wurde, soll so besser geschützt werden.

Das Besondere gegenüber anderen Modellen ist laut Angaben, dass nicht nur vordefinierte, feste Verbotszonen überwacht würden. Vielmehr kommuniziert die Fessel mit einer GPS-Einheit, die das potenzielle Gewaltopfer bei sich trägt. Damit würden Betroffene auch außerhalb ihrer Wohnung vor Zufallsbegegnungen mit dem Täter im Alltag gewarnt. Das Modell nach spanischem Vorbild war in Deutschland erstmals Anfang Januar in Sachsen zum Einsatz gekommen.

“Wir sind heute beim Schutz von Frauen einen wichtigen Schritt vorangekommen”, erklärte Hessens Justizminister Christian Heinz (CDU). Die neue Fußfessel könne das Schutzniveau der Opfer deutlich erhöhen. In Hessen ist eine bundesweite Stelle angesiedelt, die Fußfesselträger überwacht.

Das Gerät kann seit Dezember in allen Bundesländern zum Einsatz kommen. Damals hatte der Bundesrat einer Initiative des Landes Hessen zum besseren Schutz vor häuslicher Gewalt zugestimmt.