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Erstmals Behindertenvertreter im RBB-Rundfunkrat

Die Landesbehindertenbeiräte Berlin und Brandenburg entsenden erstmals einen Vertreter in den Rundfunkrat des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Stefan Schenck werde ab der kommenden Woche die Interessen von Menschen mit Behinderungen vertreten, teilte die Berliner Senatsverwaltung für Soziales und Gleichstellung am Freitag mit. Der Entscheidung seien über zwei Jahrzehnte politischer Bemühungen vorausgegangen.

Schenck sprach von einem starken Zeichen für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen. „Mit diesem Schritt haben wir eine erste Hürde genommen, wir werden jetzt dafür kämpfen, dass die Stimme von Menschen mit Behinderungen in den Medien eine stärkere Rolle spielt – aktiv und passiv“, sagte der 55-jährige Inklusionsaktivist.

In Berlin und Brandenburg leben nach Angaben der Senatssozialverwaltung etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung mit einer anerkannter Schwerbehinderung. Das seien etwa 600.000 Menschen, die bisher nicht mit einer Vertretung im RBB-Rundfunkrat repräsentiert waren.

Der Rundfunkrat besteht unter anderem aus Vertretern von Wissenschaft, Kultur, Sport, Unternehmerverbänden und Gewerkschaften. Jeweils ein Mitglied wird von der evangelischen und der katholischen Kirche sowie der jüdischen Gemeinschaft entsandt. Die Amtszeit des Rundfunkrats beträgt vier Jahre.

Zu den Aufgaben des 33-köpfigen Gremiums gehört unter anderem die Wahl oder auch Abberufung der Intendantin sowie die Überwachung des Sendeauftrags.