Ab dem kommenden Wochenende wird erstmals ein Kirchenkreis in der Evangelischen Kirche im Rheinland von einer Doppelspitze geführt. Pfarrerin Kerstin Herrenbrück wird am Sonntag mit einem Gottesdienst in ihr Amt als Superintendentin des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch eingeführt, wie die rheinische Kirche am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Sie wird sich die Leitung des Kirchenkreises künftig mit Pfarrer Thorsten Krall teilen, der bereits seit 2022 Superintendent dort ist.
Die Einführung der neuen Superintendentin übernimmt der rheinische Präses Thorsten Latzel. Der Gottesdienst beginnt um 15 Uhr in der Kreuzkirche Köln-Buchheim. Präses Latzel sieht in dem Superintendenten-Duo einen Beleg für die „vielen Stärken unserer Evangelischen Kirche im Rheinland, Neues offen und mutig zu erproben“. Kerstin Herrenbrück und Thoirsten Krall seien „ein erprobtes Team, das seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammenarbeitet“.
Die Kreissynode hatte im vergangenen November mit großer Mehrheit die Pfarrerin und den Pfarrern zur Doppelspitze gewählt. Herrenbrück war seit 2022 Synodalassessorin im Kirchenkreis. Dieses Amt entfällt künftig durch die Doppelspitze, da das Superintendenten-Duo als stimmberechtigte Mitglieder sowohl im Kreissynodalvorstand als auch in der Kreissynode vertreten sind.
Nur die Vertretung bei der rheinischen Landessynode erfolgt durch eine Person aus der Doppelspitze, wie es hieß. Möglich wurde das Modell der Doppelspitze durch das Erprobungsgesetz, das Raum für Pilotprojekte und neue Leitungsmodelle in der kirchlichen Struktur eröffnen soll. In acht Jahren stehen nicht nur die Personen, sondern das ganze Modell zur Wiederwahl.