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Ermutigung zum Auswendiglernen

UK 29/2016, Auswendiglernen (Seite 2: „Auswendiglernen fürs Herz“)
Der Artikel über das Auswendiglernen von Bibelstellen, Katechismusteilen und Gesangbuchversen verdient das große Lob und die volle Aufmerksamkeit von Eltern und Erziehern.
Der Autor hat sich an ein leider immer noch überaus unbeliebtes Thema gewagt. Aber durch seine Hinweise auf Jesus und seine Zeit, auf die Praxis der Evangelisten und anderer biblischer Autoren, auf persönliche Erfahrungen von Menschen in Notzeiten und auf neue internationale Studien hat der Verfasser seinen Argumenten Weite und Tiefgang verleihen und so vielleicht manchem unter Vorurteilen erblindeten Skeptiker die Augen öffnen können.
Als sich vor Jahrzehnten ein Pfarrer vor Konfirmanden, zu denen unser erstes Kind gehörte, abschätzig über den Leistungsdruck des Auswendiglernens „wie in der Schule“ (?), über stures Pauken und sinnloses Einprägen von Texten in altertümlicher Sprache äußerte, habe ich zusammen mit einem Presbyter-Kollegen den Geistlichen aufgesucht und ihn unter sechs Augen von meinen sehr persönlichen Erfahrungen als Kind in Kriegsjahren und als Lehrer in Friedenszeiten vom Sinn herzlichen Auswendiglernens zu überzeugen versucht. Das war damals vergeblich. Aber als ich den Pfarrer Jahre nach seinem Weggang wieder traf, war er nicht zu stolz, mir lächelnd einzugestehen, dass er seine damalige Meinung in dieser Frage korrigiert habe.
Gott sei Dank, auch dem Autor des besagten Artikels und UK sei Dank, dass die Ermutigung zum Auswendiglernen veröffentlicht wurde und vielleicht dazu beiträgt, dass auch im Konfirmandenunterricht unserer Kirche mehr Wert auf das „Auswendiglernen mit dem Herzen“ gelegt wird.  
Wolfgang Kopplin, Plettenberg