Um ihre Ressourcen zu bündeln und gleichzeitig mehr Angebote zu machen, können Berufskollegs in NRW sich künftig mit ihren Schulträgern zu Regionalen Berufsbildungszentren zusammenschließen. Erprobt worden sei das in einem fünfjährigen Schulversuch in den kreisfreien Städten Bochum, Dortmund, Düsseldorf und Krefeld, in den Kreisen Höxter und Recklinghausen sowie im Hochsauerlandkreis, teilte Bildungsministerin Dorothee Feller (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf mit. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt seien nun in einen sogenannten Grundlagenerlass überführt worden, der solche Kooperationen landesweit ermögliche.
„Durch den Zusammenschluss in Regionalen Berufsbildungszentren geben wir den Berufskollegs und Schulträgern die Möglichkeit, ihre Angebote passgenau auf die Bedürfnisse vor Ort abzustimmen“, erklärte die Ministerin. Ziel sei es, die Ressourcen gezielt zu bündeln, um die Innovationskraft der Berufskollegs zu stärken und ihre Integrationsleistung zu erhöhen. Dafür erhielten die Regionalen Berufsbildungszentren auch zusätzliches Personal: in einer kreisfreien Stadt beziehungsweise einem Kreis bis zu zwei zusätzliche Lehrerstellen und bei kreisübergreifenden Berufsbildungszentren bis zu drei zusätzliche Lehrerstellen.
Wie die Kooperation konkret aussehen könnte, geht aus den Berichten der wissenschaftlichen Begleitung des Schulversuchs durch die Universität zu Köln und der Universität St. Gallen hervor. Darin ist beispielsweise von gemeinsam organisierten Beratungsangeboten für Schülerinnen und Schüler und leichteren Wechselmöglichkeiten zwischen Berufskollegs und Bildungsgängen die Rede. Durch die Kombination von Präsenz- und Distanzunterricht könnten auch Lerngruppen verschiedener Berufskollegs synchron unterrichtet werden.
Nach Angaben des Bildungsministeriums gibt es insgesamt 360 Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen, davon 253 in öffentlicher Trägerschaft. Schulträger sind die Kreise und kreisfreien Städte.