An die Erstürmung der Ost-Berliner Stasi-Zentrale vor 35 Jahren wird am 15. Januar mit einer Reihe von Veranstaltungen erinnert. Geplant seien Ausstellungen, Führungen und eine Podiumsdiskussion, teilte das Bundesarchiv am Donnerstag in Berlin mit. Dazu erwartet wird unter anderem die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe. Beteiligt an den Gedenkveranstaltungen zum 35. Jahrestag sind neben dem Bundesarchiv auch die Robert-Havemann-Gesellschaft, das Bürgerkomitee 15. Januar sowie das Stasimuseum.
Am 15. Januar 1990 hatten Tausende Protestierende vor der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg das Ende der DDR-Geheimpolizei eingeläutet. Unter ihrem Druck öffneten sich die Tore und die Menschen strömten auf das Gelände. In der Folge kam es zur erstmaligen umfassenden Öffnung von Akten einer Geheimpolizei.
Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann erinnerte an die Bedeutung der Öffnung der Akten: „Die Einsicht in Stasi-Unterlagen ist gesamtgesellschaftlich eine Erfolgsgeschichte.“ Diese Transparenz habe einer neuen Traumatisierung der Opfer entgegengewirkt und auch Versöhnung möglich gemacht.
Insgesamt wurden nach Hollmanns Worten seit Ende 1990 mehr als 7,5 Millionen Anträge zu Stasi-Unterlagen gestellt, davon mehr als 3,4 Millionen Bürgeranträge. Im Jahr 2024 gab es noch 28.571 Anträge von Bürgerinnen und Bürgern, hinzu kamen Tausende Anfragen aus Forschung, Medien und Institutionen.