Predigttext für den 9. Sonntag nach Trinitatis: Philipper 3,7–11(12–14)7 Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. 8 Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne 9 und in ihm gefunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird. 10 Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, 11 damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten.
VonHeinz-Joachim Lohmann
Gemeindekirchenratsmitgliedschaft – ab Konfirmation – forderten wir vor vielen Jahren als Jugendvertretung gegenüber meiner damaligen Landeskirche. Jetzt liegt bei uns in der EKBO ein Gesetzesentwurf vor, der Vollmitgliedschaft ab 16 Jahren ermöglicht. Das Thema erzeugt heutzutage wenig Hitze und Leidenschaft. Die Diskussionstemperatur bleibt eher lau. Ein Hauptargument der Gegenposition besteht in ungeklärten Haftungsfragen.Gesetzliche Regelungen spielen eine zentrale Rolle in unserem kirchlichen Alltag. Sie setzen den Rahmen unseres Handelns und bestimmen, was geht und was nicht. Die konservative und progressive Interpretation unterscheiden sich in den unterschiedlichen Auffassungen von Recht als einem Katalog von Verboten zur Aufrechterhaltung der Ordnung oder der Ermöglichung einer Vielfalt von Vorgehensweisen zur flexiblen Gestaltung des Zusammenlebens.Für Paulus ist das Gesetz nebensächlich. Im Zentrum seines Glaubens steht die Erkenntnis Christi, die neue Heimat eröffnet. Wenn wir ihn lesen, befinden wir uns in der Frühzeit des Christentums vor der Trennung vom Judentum. Er vertritt eine jüdische Sekte, die sich für Menschen aus anderen Völkern öffnet. Die Bedingungen der Öffnung stehen zur Diskussion. Er wendet sich gegen eine Richtung, die die Einhaltung von Gesetzen zur Eintrittsvoraussetzung machen und für heilsnotwendig für alle erklären will. Für ihn bedeutet Öffnung radikale Neugestaltung. Das sehen andere anders.
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