Das Uniklinikum Jena und die Krankenkassen befürchten für die bevorstehende Ferienzeit in Thüringen Engpässe in der Versorgung mit Blutkonserven. Traditionell würden im Frühling und Sommer weniger Blutspendetermine wahrgenommen, sagte der Leiter des Verbandes der Ersatzkassen, Arnim Findeklee, am Dienstag in Erfurt. Ein weiterer Grund sei die demografische Entwicklung: Treue Spenderinnen und Spender blieben immer häufiger aus Altersgründen fern.
Allein in Thüringen werden laut Findeklee täglich etwa 350 Blutkonserven benötigt. Sie seien vor allem bei größeren Operationen, zur Behandlung schwerer Erkrankungen oder bei Unfällen unverzichtbar. Gerade in der Ferienzeit gehe die Bereitschaft zur Blutspende erfahrungsgemäß nochmals zurück. So komme es immer wieder zu Engpässen bei den Blutkonserven.
Rund um den Weltblutspendetag am Freitag ruft auch das Universitätsklinikum Jena zur Spende auf. Zusätzlich biete der Mediziner Erik Scheller vom Institut für Klinische Transfusionsmedizin Jena in einem Instagram-Livestream allen Interessierten die Gelegenheit, Einblicke hinter die Kulissen der Blutspende und der Aufbereitung von Blutprodukten zu erhalten. Dabei kläre er auch über ihren vielfältigen Einsatz im einzigen Uniklinikum Thüringens auf.
In den vergangenen Jahren hat sich die Anzahl der Blutspenden in Deutschland rückläufig entwickelt. Laut Paul-Ehrlich-Institut wurden in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2022 nur noch rund 6,5 Millionen Blutspenden gesammelt. Das sind 1,1 Millionen Einheiten weniger als noch im Jahr 2011.